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Girokonten immer teurer

Preissteigerungen gibt es vor allem bei Onlinekonten und regionalen Banken, zeigt eine neue Analyse. Nur wenige Institute haben noch Gratisangebote

Immer mehr Banken und Sparkassen in Deutschland erhöhen ihre Preise für Girokonten. Laut einer Analyse des Verbraucherportals biallo.de hoben in diesem Januar 188 von knapp 1.300 untersuchten Geldinstituten ihre Gebühren für diese Konten an, so viele wie noch nie in einem Monat. Einige hätten ihre „vornehme Zurückhaltung“ früherer Jahre aufgegeben – „und viele legten richtig los“, kritisierte biallo.de.

Bereits im vergangenen Jahr hatten demnach insgesamt 550 Anbieter ihre Kontogebühren erhöht. Kostete das klassische Basiskonto nach Angaben des Verbraucherportals im Dezember 2018 durchschnittlich noch 4,78 Euro, waren es in diesem Januar schon 4,91 Euro.

Bei den Premiumkonten, bei denen meist die Zahl der Buchungen und Abhebungen unbegrenzt ist und die Girocard nichts extra kostet, stieg der Durchschnittspreis laut der Auswertung in diesem Zeitraum von 9,42 auf 10,15 Euro im Monat.

Am stärksten verteuerten sich demnach Onlinekonten: Ihr Preis stieg von 2,73 Euro um rund ein Viertel auf 3,42 Euro monatlich. Außerdem verzeichnete das Portal hier im Januar die meisten Erhöhungen, nämlich 62. Gerade „aus Sicht regionaler Institute ist das fatal“, erklärte Horst Biallo, Chef des Portals. Denn wer hier „einmal Onlinebanking nutzt und sich über zu hohe Preise ärgert“, wechsle schnell zu einer Direktbank. „Nur ganz wenige Direktbanken haben im vergangenen Jahr Preisanpassungen vorgenommen.“

Mehr Geld für die Kontoführung verlangten vor allem Banken und Sparkassen auf dem Land oder in kleineren Städten, sagte Biallo der Süddeutschen Zeitung. Dies liege vermutlich daran, „dass dort der Konkurrenzkampf nicht so groß ist“. Auch für das Geldabheben verlangen immer mehr Geldhäuser eine Gebühr, „selbst an den eigenen Automaten“.

Noch gebe es fast 40 Institute, die bei Privatkonten grundsätzlich keine Gebühren erheben, heißt es auf dem Portal. Außerdem gibt es demnach etwa 60 Banken, die unter Bedingungen – wie etwa monatlichen Geldeingängen – keine Monatspauschale einziehen. Dazu kommen demnach einige kostenlose Konten für Freiberufler und Selbstständige. Ein Bankwechsel könne also ratsam sein. (afp)

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