: neuim kino
St. Radegund, Oberösterreich, im Frühjahr 1939. US-Regisseur Terrence Malick zeigt in seinem neusten Film „Ein verborgenes Leben“ den Alltag des Bauernpaares Jägerstätter in den Monaten nach Kriegsbeginn als Idylle mit drohenden Untertönen. Während das Ehepaar mit den Kindern auf den Feldern tollt, wird das Wirtshaus zunehmend Bühne für politische Tiraden. Ein Jahr später wird Franz Jägerstätter zur Grundausbildung einberufen. Das erste Mal sind Soldaten im Dorf zu sehen. Der Krieg hat die oberösterreichische Idylle erreicht. Jägerstätter verweigert bei seiner Einberufung im Februar 1943 den Kriegsdienst, im August 1943 wird er hingerichtet. Malicks „Ein verborgenes Leben“ ist ein beeindruckender Film über eine konsequente Gewissensentscheidung, getroffen in der Isolation eines Dorfes. Jägerstätter wurde 2007 selig gesprochen, die Anfeindungen von rechts hielten an. Von der Stärke von Axel Cortis Bearbeitung des Stoffes in „Der Fall Jägerstätter“ (1971) ist Malick weit entfernt. (ft) In 4 Kinos
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