: Im Wandel, mittendrin III
Der Sozialarbeiter Tobias Burdukat ist auf der Suche nach dem Wandel und kommt aufs taz lab
Nach der Konzepterstellung und erfolgreichen praktischen Umsetzung des Projekts „Dorf der Jugend“ in Grimma stellen sich viele Fragen! Während all der Jahre wurden verschiedenste Problemfelder im Bereich der Jugendarbeit sichtbar, die genauer betrachtet nur sehr wenig mit den Jugendlichen selbst zu tun haben, sondern in den meisten Fällen auf die Strukturen, in denen die Jugendarbeit stattfindet, die ordnungspolitischen Ansprüche der Verwaltungen und Erwachsenen sowie auf die strukturelle destruktive Macht der gängigen Fördermittellogik zurückzuführen sind.
Soziale Arbeit und im Besonderen die Jugendarbeit hat die Chance, sich den gesellschaftlichen Prozessen, die uns landauf, landab und über die Grenzen Deutschlands hinaus bewegen, zu stellen. Die Frage ist nur: wie? Landflucht auf der einen, Gentrifizierung auf der anderen Seite sind Folgen, die jungen Menschen den Raum für ihre individuelle Entwicklung nehmen, sodass Unzufriedenheit und Frustration entstehen, die nicht selten, befeuert durch starke konservative und reaktionäre Blickwinkel, zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit führen.
Es ist somit dringend notwendig, dass soziale Arbeit sich ihrer inneren Blockaden bewusst wird und Jugendarbeit selbstbewusster auftritt, sodass wir uns endlich den Ursachen und nicht den Folgen stellen! Tobias Burdukat
Tobias Burdukat ist taz Panter Preisträger 2016 und Gewinner der Goldenen Henne.
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