Galerie Buchholz: Rot, alles auf Rot
Man muss bei Jutta Koethers Bildern, wie sie derzeit in der Galerie Buchholz hängen, ihre Entstehungszeit mitdenken, zwangsläufig quasi: die 1980er Jahre in Köln, als Koether, eigentlich Redakteurin beim Magazin Spex und Musikerin, dem Männerclub der „Neuen Wilden“ mit femininem bis feministischem Habitus malerisch entgegentrat. Schon damals konzentrierte sich die Autodidaktin konzeptuell auf eine Farbe – Koether malt vornehmlich bis ausschließlich in einem Rot, das mal zarter, mal aggressiver ausfällt – in Signalrot, Lippenstiftrot, (Menstruations-)Blutrot: Jede Nuance ein weiblich konnotiertes Klischee, jedes Motiv aufgeladen mit Referenzen. Die Schau umfasst frühe Arbeiten von 1982 bis 1992, bis Koether nach New York zog. Von kleinformatigen Anfängen, pastos auf die Leinwand aufgetragen, die vielfach weibliche Körper(-Teile) zeigen, jedoch als Subjekte, nicht als Objekte inszeniert, geht die Reise hin zu wandfüllenden Wimmelbildern. Im zweiten Stock durchläuft man eine Rekonstruktion von Koethers Installation „Massen – Malerei und Versammlung“ für die Generali Foundation in Wien im Jahr 1991. Eine Wiederentdeckung. (bsh)
Bis 25. 01., Di.-Sa. 11–18 Uhr, Fasanenstr. 30
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