: Schurkerei mit Osterhase
Wer ist schuld am vermaledeiten Bratenirrsinn?
Es gab über Weihnachten viele, viele scheußliche Verbrechen. Also alles wie gehabt. Wie jedes Jahr. Und doch hat eine Missetat alle anderen an Perfidie übertroffen. „Unbekannte stehlen in Sachsen Weihnachtsbraten von Balkon“, meldete dpa gestern. So etwas zutiefst Abscheuliches kann sich auch nur in Sachsen zutragen. Wo die Halunken keinen Respekt mehr vor dem Braten haben. Sachsen, dieses dunkle Juwel des Verbrechens. Wo gemeine Schurken Donnerstagnacht in Zwickau auf den Balkon einer Erdgeschosswohnung gestiegen sind, um einer bedauernswerten 49-Jährigen den Herz und Magen wärmenden Weihnachtsbraten zu entwenden. Gibt es eine schändlichere Tat? Es treibt einem die Tränen der Wut in die Augen. Vor allem wenn man hört, was es für ein Braten war: ein Hasenbraten! Ja, wer isst denn zu Weihnachten statt Gans einen Hasen? Das können doch nur diese Sachsen sein. Den Osterhasen zu Weihnachten verspeisen! Und wer soll dann im Frühjahr die Eier bringen? Diese vermaledeiten Sachsen! Können sich nicht einmal an den ordnungsgemäßen Bratenkalender halten. Es treibt einem die Tränen der Wut in die Augen. Ei verbibbsch!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
