Präsidentenwahl in Uruguay: Sieg für den Konservativen

Luis Lacalle Pou schlägt, wenn auch knapp, seinen Konkurrenten vom Linksbündnis Daniel Martínez. Die ersten Glückwünsche kommen aus Venezuela.

In Feierlaune: Eine Unterstützerin von Luis Lacalle Pou samt Hund in einem Auto in Montevideo

Eine Unterstützerin von Luis Lacalle Pou feiert dessen Wahlsieg in Montevideo Foto: ap

BUENOS AIRES taz | Uruguay nächster Präsident heißt Luis Lacalle Pou. Nach Auszählung fast aller Stimmen liegt der 46-jährige Politiker von der konservativen Partido Nacional (PN) uneinholbar vorne. „Uruguay hat bereits einen neuen Präsidenten!!“ twitterte Lacalle Pou am Donnerstag.

Daniel Martínez vom Linksbündnis Frente Amplio (FA) räumte unmittelbar danach seine Niederlage ein. „Der Fortgang der Auszählung ändert nichts an der Tendenz. Deshalb grüßen wir den gewählten Präsidenten Luis Lacalle Pou“, twitterte Martínez nur Minuten später.

Bei der Stichwahl am vergangenen Sonntag hatte keiner der beiden Kandidaten einen uneinholbaren Stimmenvorsprung errungen, weshalb der Oberste Wahlrat am Wahlabend keinen Sieger ausrufen konnte. Lacalle Pou hatte lediglich 28.666 Stimmen mehr erhalten als Martínez. Auch wenn das vollständige Endergebnis erst am kommenden Samstag verkündet werden wird, liegt Lacalle Pou inzwischen uneinholbar vor Martínez, gab der Oberste Wahlrat am Donnerstag bekannt.

Damit endet nach drei Regierungsperioden die 15-jährige Präsidentschaft der Frente Amplio Tabaré Vázquez (2005-2010, 2015-2020) und José Mujica (2010-2015) standen für das Linksbündnis an der Staatsspitze. Bei der Präsidentschaftswahl vor fünf Jahren war Lacalle Pou in der Stichwahl Tabaré Vázquez noch unterlegen.

Ablösung im kommenden März

Am 1. März 2020 wird er diesen im Präsidentenamt für die kommenden fünf Jahre ablösen. Einer der ersten Glückwünsche kam von Venezuelas selbsternannten Präsidenten Juan Guaidó. „Verlassen Sie sich auf unsere ganze Bereitschaft gemeinsam für unsere Völker zu arbeiten. Wir wissen, dass wir auf Ihre Unterstützung beim Kampf um die Wiederherstellung der Demokratie zählen können, den wir in Venezuela führen“, twitterte Guaidó. „So wird es sein.

„Verteidigung der Demokratien und der Menschenrechte“, schrieb Luis Lacalle Pou in seinem Dankestweet und unterstrich damit die kommende Kehrtwende in der uruguayischen Außenpolitik.

Bisher hatte Uruguay zusammen mit Mexiko eine neutrale Haltung gegenüber Venezuela eingenommen und Guaidó auch nicht als Interimspräsidenten anerkannt. Das prompte Dankeschön von Guaidó war nur eine der ersten Reaktionen und reihte sich ein in jene der konservativen bis rechtsextremen Amtsinhaber der Region.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro gratulierte Lacalle Pou telefonisch, Boliviens De-facto-Präsidentin Jeanine Áñez erinnerte in ihrem Gruß an den gemeinsamen Respekt vor Demokratie und Freiheit. Argentiniens und Paraguay Präsidenten Mauricio Macri und Mario Abdo begrüßten den gewählten Präsidenten ebenso wie der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro.

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