heute in bremen: „Gurke leuchtet wegen Natrium-verbindungen“
Interview Alina Götz
taz: Frau Schneider, was machen Gummibärchen in der Hölle?
Katharina Schneider: Gummibärchen enthalten einen hohen Anteil an Zucker. Wenn man zu dem heißen und geschmolzenen Salz Kaliumchlorat, das viel Sauerstoff bei dieser Reaktion freisetzt, ein Gummibärchen gibt, dann verbrennt der Zucker sehr schnell, wobei viel Energie frei wird. Diese Energie kann man dann durch eine schöne Leuchterscheinung wahrnehmen.
Ist diese Veranstaltung auch etwas für Naturwissenschaftsamateure?
Auf jeden Fall. Sie ist insbesondere an Nicht-Naturwissenschaftler gerichtet. Denn wir zeigen viele Showexperimente, erklären diese, und zwar so, dass es für jedermann verständlich ist. Wir halten die Vorlesung, um Laien und Schülerinnen und Schüler für die Naturwissenschaften und insbesondere für die Chemie zu begeistern. Dementsprechend ist das Publikum auch gemischt.
Was ist das Highlight der Vorlesung?
Das Herstellen von Speiseeis mit Flüssigstickstoff. Man braucht natürlich Zucker, Sahne und für unser Schokoeis noch Kakao. Und der minus 200 Grad kalte Stickstoff macht daraus sehr schnell ein leckeres Eis. Wir haben aber auch Versuche mit aufklärerischem Charakter. Zum Beispiel simulieren wir einen lichterlohen Fettbrand, so wie er im Haushalt noch oft zu Unfällen führt. Denn viele versuchen, diesen mit Wasser zu löschen. Dabei ist das Einfachste, einen Deckel draufzulegen und das Feuer zu ersticken. Die Versuche sind sehr eindrucksvoll, aber auf keinen Fall fürs Nachahmen geeignet!
Sie machen das ja nicht zum ersten Mal – wird es voll werden?
Weihnachtsvorlesung: „Die leuchtende Essiggurke und Gummibärchen in der Hölle“ mit Stephan Leupold, Katharina Schneider, Anne-Marie Lilje, Universität, NW 2, Hörsaal C1, Loebener Straße, 16 Uhr
Vermutlich ja. Der Eintritt ist frei, aber schon jetzt sind alle Karten weg. Es kann aber immer vorkommen, dass manche nicht kommen und wir vereinzelt noch Leute reinlassen können.
Letzte Frage: Warum glühen Essiggurken?
Essiggurken sind in einer Salzlösung eingelegt, die vor allem Natriumchlorid, also Kochsalz, enthält. Für den Versuch wird die Gurke in einen elektrischen Stromkreis eingespannt. Die angelegte Spannung führt dazu, dass die Gurke aufgrund der vorhandenen Natriumverbindungen leuchtet.
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