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Die Zeit der Narren

Von Reinhard Umbach

Markt und Straßen, sogar Gassen

sind nun wieder zugebaut,

werden Buden überlassen,wo wer brutzelt oder braut.

Da wo gestern noch Passanten

lässig und barrierefreischlenderten und einfach standen,ist die Schonzeit nun vorbei.

Schwerst betroffen sind die Nasen,

denen leider nichts entgeht,

wenn ein Potpourri von Gasengrobgestaubt die Stadt durchweht.

In dem Haus, wo „Alpenglühen“drohend an dem Giebel prangt,sind sie roten Sud am Brühen,

weil’s die Trunksucht so verlangt.

Drinnen auf den Hüttenbänkensiegt die Ausgelassenheit

in Sankt Martins Angedenken,

denn es ist ja Narrenzeit.

Und so wandert aus den Mauernmancher bis aufs freie Feld

und freut sich schon, wenn beim Bauern

heiser nur ein Hofhund bellt.

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