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Sperr­gebiet

Was Sie auf dieser Seite nicht sehen: das öffentliche Gelöbnis, das Annegret Kramp-Karrenbauer am Dienstag vor dem Berliner Reichstagsgebäude abhalten ließ. Mit solchen Veranstaltungen will die Verteidigungsministerin die Bundeswehr in der Gesellschaft sichtbarer machen. Zugang hatten aber nur Bundestagsabgeordnete, Angehörige, Kamerateams und andere geladene Gäste. Für Normalbürger*innen war an den Absperrungen Schluss, die Polizei und Feldjägertruppe großräumig aufgestellt hatten. Eine Zone mit einem Durchmesser von rund einem Kilometer wurde zum Sperrgebiet.

Das Problem mit der Öffentlichkeit ist eben: Lässt man sie zu nah ran, könnte sie sich bemerkbar machen. Mit den Absperrungen wollte die Polizei laut ihrer Allgemeinverfügung „Störungen“ durch De­mons­tran­t*in­nen verhindern. Damit auch keine „akustischen Manöver“ das Gelöbnis „unangemessen beeinträchtigen“, musste das Gebiet so groß ausfallen. Szenen wie 1980 in Bremen, als Tausende gegen ein öffentliches Gelöbnis protestierten und die Innenstadt demolierten, hätte es aber auch ohne Absperrungen nicht gegeben: Demonstriert haben am Dienstag in Berlin gerade mal 100 Militärgegner*innen. The times they are a-changin’. Tobias Schulze (Text und Fotos)

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