5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
:

1 Gödel wird Gemeingut

Ehrlicher Journalismus geht so: „Wir, die Schreiberlinge wissen, dass wir nichts wissen.“ Der Satz geht auf Sokrates zurück. Jetzt wird die Erkenntnis noch erweitert: „Wir, die Jour­na­lis­t*innen, wissen, dass wir nichts wissen, und das lässt sich nicht mal beweisen.“ Wir verdanken diese Einsicht dem Ehepaar Friedrich, den neuen Eigentümern der Berliner Zeitung. Sie sagten uns, dass wir alle den Gödel’schen Unvollständigkeitssatz ken­nen. Seither surfen wir Jour­na­list*innen im Netz danach, um endlich zu verstehen, dass wir nicht beweisen können, dass wir auch davon nichts verstanden haben.

2 Eiskiesel sind zum Lutschen schön

Ein finnischer Foto­graf hat die Welt um ein Bild bereichert von einem Strand, der voller Eiskiesel lag, weißen Eiern unterschiedlicher Größe aus Eis. Ein Wunder? Nein, eine Laune der Natur, bei der ein sanftes Meer, bei etwa null Grad Wasser- und Lufttemperatur die Eisschichten sanft abschleift, die sich immer wieder um einen Stein oder ein Stückchen Holz bilden oder um sonst etwas, das im Sand liegt: Flaschendeckel, Feuer­zeu­ge, Matchbox­auto­räd­chen, Dino­köpfe aus Plastik. Vereist und in Kieselform geschliffen ist der Dreck weiß und rein.

3 Reine Männervereine sind gefährlich für Frauenvereine

Reinen Männervereinen, so Finanzminister Scholz, soll die Gemeinnützigkeit aberkannt werden. Da werden die Herren in Studentenverbindungen, Rockerbünden, Spiel­buden (getarnt als Männervereins­cafés) aufheulen. Leider könn­te der Vorstoß von Scholz am Ende die Falschen treffen. Denn die Männervereinler werden mit dem Finger auf Frauenvereine zeigen: solche, die Frauenhäuser betreiben, Gewaltnotruftelefone am Laufen halten, Mädchen vor drohenden Zwangsehen schützen …

4 Bevölkerungswachstum ist nicht nur ein Problem ­Afrikas

Derzeit leben 2 Milliarden Kinder im Alter zwischen 0 und 14 Jahren auf der Welt. Am Ende des Jahrhunderts, so die Prognosen, werden es immer noch 2 Milliarden sein. Es sind also nicht nur die Neugeborenen, die zur Bevölkerungszunahme beitragen. Mehr Menschen werden es auch, weil die Leute immer älter werden. Bei Klima und Bevölkerung also nicht immer nur auf Afrika zeigen.

5 Elefanten werden umgesiedelt

Im Süden Afrikas herrscht große Dür­re. 45 Millionen Menschen sind deshalb von Hunger bedroht. Tiere auch. Jetzt werden Elefanten aus dem Hwange-Nationalpark in Simbabwe umgesiedelt. Sie finden nichts mehr zu fressen und zu saufen. Da der Eisbär. Dort der Elefant. Und? Waltraud Schwab