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Archiv-Artikel

Schluss mit der Salamitaktik

Bundesbank-Mitarbeiter demonstrieren

Von FEZ
Manfred Detmers, 51

■ ist Mitarbeiter der Bundesbank in Bremen und Mitglied der Landesfachgruppe Deutsche Bundesbank bei Ver.di. F.:dpa

Herr Detmers, heute protestieren Sie mit bis zu 1.500 Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt gegen die Sparpläne der Bundesbank. Was ist das Problem?

Manfred Detmers: Von ehemals über 200 und heute 47 Filialen in Deutschland sollen nochmals 13 geschlossen werden. Auch die Filiale in Bremen.

Wie viele Menschen arbeiten dort?

102.

Die würden dann ihre Arbeitsplätze verlieren?

Die Bundesbank will das ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen, aber etwa die Teilzeitkräfte, die alleinerziehend sind, werden nicht ohne weiteres zu den Filialen nach Osnabrück, Hannover oder Oldenburg pendeln können. Für die wird die Schließung einem Arbeitsplatzverlust gleichkommen. Die Kolleginnen und Kollegen haben Angst vor der Zukunft.

Ver.di spricht angesichts der Demonstration von einer „historischen Premiere“. Weil Banker sonst nicht so große Protestierer sind oder weil die Lage besonders schlimm ist?

Wahrscheinlich beides. Es muss jetzt Schluss sein mit der Salamitaktik: Wir brauchen Planungssicherheit. Seit dem Beitritt der neuen Bundesländer wurde die Mitarbeiterzahl von über 18.000 auf 11.000 reduziert. Ich habe schon in Norden, Emden, Cuxhaven und Bremerhaven gearbeitet – Filialen, die nach und nach geschlossen werden. Wir hoffen, dass wir den Vorstand umstimmen können.

Die Bundesbank ist für die Bargeldversorgung zuständig. Steht die irgendwann auf dem Spiel?

Zumindest wird sie teurer und komplizierter. Und wer weiß, ob es bei den dann 34 Filialen bleibt. INTERVIEW: FEZ