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Habemus Literaturmus

Auf der Suche nach der neuen Bücherpäpstin

Schamhaarpapstfoto: dpa

Eine Nachricht erschütterte gestern urbi et orbi. Und für einen Moment stand die Erde still: Der Papst ist tot! Nein, nicht der in Rom. Sondern der Literaturpapst – oder besser: das Literaturpäpstchen. Wie das Zweite Deutsche Fernsehen gestern bekannt gab, verlässt Volker Weidermann „Das Literarische Quartett“. Als Nachfolger des großen Bücherpapstes Marcel Reich-Ranicki vor vier Jahren an-, ist Weidermann jetzt zurückgetreten. Da stellt sich eine große Frage: Wer wird neuer Pontifex Librorum? Oder richtig: Wer wird Literaturpäpstin? Denn eine Frau muss es sein! In diesen Zeiten der Geschlechtergerechtigkeit. Und nach über dreißig Jahren Literaturmus im „Quartett“. Die Kandidatinnen werden bereits im Konklave verhandelt und verworfen: Ildikó von Kürthy? Zu dumm! Susanne Fröhlich? Zu frisch-fromm! Dunja Hayali? Zu banali! Katrin Bauerfeind? Zu langweilig! Beatrix von Storch? Zu braun! Inka Bause? Zu viel Güllegeruch! Thea Dorn? Zu deutsch! Oder wird es doch wieder ein Mann, wenn weißer Rauch über dem Mainzer Petersplatz aufsteigt? Wird es Thomas Gottschalk? Nur wenn er endlich seine Schamhaarperücke umoperieren lässt.

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