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Zwanzig Quadratmeter reichen

Notizbuch: Rowohlt, Suhrkamp, Ullstein – der Trend in den deutschen Verlagen geht zum kleineren Chefbüro

Drei Beispiele, so sagt eine alte Journalistenweisheit, ergeben einen Trend. Darum kann man jetzt, nach Recherchen der taz-Literaturredaktion, folgenden Trend ausrufen: Die deutschen Verleger_inbüros werden kleiner. So das Ergebnis einer Blitzumfrage.

Und zwar misst das Büro des neuen Rowohlt-Verlegers Florian Illies nach dem Umzug des Verlag ins Bieberhaus in zen­traler Hamburger Hauptbahnhoflage gerade mal 20 Qua­drat­meter; das war in den guten alten Zimmer gerade mal ein Vorzimmer. Das Büro, das der Suhrkamp-Verleger Jonathan Landgrebe diese Woche im nagelneuen Suhrkamp-Gebäude in Berlin bezogen hat, hat 22,2 Quadratmeter. Außerdem würde kürzlich auch in Berlin das Haus des Ullstein-Verlags renoviert. Die genaue Größe des Büros von Barbara Laugwitz, die nach ihrer Kündigung bei Rowohlt nun hier, wie man hört, tatkräftig zu Werke geht, wissen wir nicht; aber die Recherche ergab, dass der Raum im Zuge des Umbaus verkleinert worden ist. Also auch hier: Klein ist in.

Wie kommt’s?

Die schnelle These wäre natürlich, dass die Verlage den Gürtel enger schnallen müssen. Aber nur das ist es wohl nicht. Es geht auch darum, Hierarchiegefälle nicht mehr so überzubetonen wie in früheren Zeiten. Und ein Signal ist es auch: Hier wird nicht repräsentiert und beeindruckt, sondern gearbeitet.

Eins hat allerdings auch das neue deutsche Verleger_inbüro: die beste Aussicht im Haus. Da kennen auch die neuen Chefs nichts. Mögen sie sie weitsichtig nutzen. drk

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