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Übers Wasser

„Echte Passagierschiffe auf der Strecke zwischen Europa und Amerika könnten durchaus deutlich klimafreundlicher sein als Flugzeuge“, sagt Jakob Graichen, Energie- und Klimaforscher am Öko-Institut Berlin.

Genaue Zahlen für die Strecke liegen nicht vor, weil es dort seit Jahrzehnten nur Kreuzfahrt-, aber keine Fährverbindungen ohne energieintensiven Luxus wie Schwimmbäder mehr gibt. Doch Graichen hat für die taz grob überschlagen, wie viel Treibhausgase eine Atlantiküberquerung auf einem einfach ausgestatteten Schiff mit herkömmlichem Verbrennungsmotor verursachen würde.

Demnach würde ein 80.000 Bruttoregistertonnen großes Schiff mit 2.000 Passagieren, 1.000 Besatzungsmitgliedern und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde ungefähr 60 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer und Fahrgast ausstoßen. Das Flugzeug kommt je nach Berechnung auf 140 bis 383 Gramm. Die Fähre verursacht also nur rund 40 Prozent der Flugemissionen.

Allerdings ist das Schiff von Hamburg nach New York 9 Tage unterwegs. Würde es seine Motorleistung voll ausschöpfen und schneller fahren, wären es nur 5 Tage. Dann stößt es aber ungefähr so viel Treibhausgase aus wie das Flugzeug. Würde man die Geschwindigkeit weiter erhöhen, wird die Klimabilanz sogar schlechter. 1998 schaffte der Katamaran „Fjord Cat“ es in knapp 2 Tagen und 18 Stunden von Großbritannien in die USA. Jost Maurin

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