neuim kino

„Ich war zuhause, aber …“ Foto: dpa

Jeder filmische Schnitt ist ein möglicher Abgrund. Das gilt ja eigentlich immer im Kino, aber Angela Schanelec, die für ihren Film „Ich war zuhause, aber …“ auch den Schnitt selbst gemacht hat, macht mit dieser banalen Erkenntnis richtig Ernst, wie dies überhaupt ein Film ist, der das Banale mit heiligem Ernst nimmt, dann aber auch sieht und zeigt, wie der heilige Ernst, die kunstphilosophische Rage der heiligen Astrid, ins Komische kippt. Komik ist etwas, das man mit Schanelec sonst eigentlich nicht verbindet, nicht ganz zu Recht, denn das zum Zerreißen Gespannte, das auch den anderen Filmen von Angela Schanelec nicht fremd ist, siedelt immer an einem schwer zu bestimmenden Punkt sehr gemischter Gefühle: dem Pathos wie dem Sublimen, dem Abgrund und der Abbrüchigkeit liegt die Entladung ins auch komische Nichts keineswegs fern. Jedes Bild, sei es Detail oder Tableau, jede Wunde, jedes Wort, jeder Schnitt, jeder Schnitt kann einen in „Ich war zuhause, aber  “ sehr unmittelbar treffen. (ekk)