was macht die bewegung?
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Samstag, 17. August

Das Anti-Rudolf-Heß-Marsch-Spezial

In den vergangenen zwei Jahren marschierten Neonazis in Berlin auf, um Rudolf Heß, dem sogenannten Stellvertreter Hitlers, zu gedenken. Insbesondere die Erinnerungen an das vergangene Jahr sind von Missmut gezeichnet: Zwar fanden sich wie schon 2017 breite Bündnisse und Initiativen in Spandau ein, die den Aufmarsch in diesem Stadtteil verhinderten. Doch die Neonazis hatten eine kurz zuvor angemeldete Alternativroute durch Friedrichshain nach Lichtenberg in petto. Der Gegenprotest blieb größtenteils in Spandau gebündelt, so konnten die Neonazis ihre Route ohne größere Störungen durchmarschieren.

Das sollte sich nicht wiederholen. Frühzeitig fanden sich in diesem Jahr Bündnisse, Nachbarschafts-Initiativen, Gruppen und andere Projekte zusammen und organisierten für den 17. August 2019 Kundgebungen, Straßenfeste und Demonstrationen in sämtlichen Berliner Stadtteilen. Bisher (14. 8) meldeten die Neonazis noch keinen Aufmarsch bei der Polizei an. Doch selbst wenn dieser ausbleibt, finden folgende und mehr Aktionen gegen Rechtsextremismus trotzdem statt:

Alexanderplatz: Das Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin organisiert eine große Protestkundgebung. Diese wird vom Berliner Bündnis gegen Rechts unterstützt. 10.30 Uhr

Spandau-Staaken: Die AG Vielfalt der Stadtteilkonferenz Heerstraße organisiert ein Picknick für Respekt und Toleranz. 10 Uhr

Spandauer Wilhelmstadt: Nahe des Ortes des ehemaligen NS-Kriegsverbrechergefängnisses findet ein Fest der Demokratie statt. Wilhelmstraße 23, 11 Uhr

In Lichtenberg ruft das Lichtenberger Bündnis für Demokratie & Toleranz unter dem Motto „Laut gegen Neonazis“ zu einer Kundgebung vor dem Bahnhof Lichtenberg auf. 11 Uhr

In Kreuzberg ruft das AWO Begegnungszentrum zu einer Kundgebung auf an der Straßenkreuzung Köpenickerstraße/Engeldamm direkt vor der Verdi Bundesverwaltung unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt – eine bunte Welt ist möglich!“. 11 Uhr

Zu Wasser und zu Land, die Kohle verdammt

Zeichnung: Donata Kindesperk

Der BUND spiegelt in einem Demonstrationsaufruf für Sonntag eine düstere Realität: „Der Braunkohleabbau in der Lausitz verschmutzt die Spree mit Eisenschlamm und Sulfat, bedroht immer noch Dörfer mit der Abbaggerung und heizt mit seinen riesigen CO2-Emissionen das Klima auf. Allein das Brandenburger Kraftwerk Jänschwalde stößt jährlich mehr als 23 Millionen Tonnen CO2 aus und ist damit der viertgrößte Klimazerstörer in Europa.“ Aus diesem Grund wird am 18. August unter dem Motto „Schluss mit Kohle – Wasser, Dörfer, Klima retten!“ ein Protest in Potsdam organisiert. Die Wasser- und Landdemo starten um 13 Uhr an der Neustädter Havelbucht. Der konkrete Treffpunkt für die Wasserdemo ist südlich vom Café Seerose (Breite Str. 24) am Wasser und für die Landdemo in der Breite Str. 28. Ab 15.30 Uhr wird die Abschlusskundgebung in der „Alten Fahrt“ stattfinden. Teilnahmen mit einem Boot (Floß, Kajak) müssen unter info@kohleausstieg-berlin.de angemeldet werden.