„Leer, schön – und nur ein paar Radminuten“

Kino, aber nicht nur: In der kommenden Woche veranstaltet das Oldenburger Cine K zum ersten Mal Programm in der Kulturscheune

Foto: Cine K

Katrin Windheuser, 35, hat Musik auf Lehramt studiert und ist selbst Musikerin. Seit drei Jahren verantwortet sie die Presse- und die Öffentlichkeitsarbeit des Cine K in Oldenburg.

Interview Wilfried Hippen

taz: Frau Windheuser, warum bringen Sie und Ihre Mitstreitenden erstmals (Kino-)Kultur in eine alte Scheune?

Katrin Windheuser: Wir machen ja das Jahr über Kino im Cine K und finden es spannend, Orte mit Kultur zu bespielen, die ursprünglich gar nicht dafür gedacht sind. Und dieses Scheune bietet sich an.

Warum?

Weil sie leer ist – und sehr schön. Sie gehört zum ehemaligen Hof Dinklage und liegt nur wenige Radminuten von der Oldenburger Innenstadt entfernt.

Sie veranstalten dort vier Tage lang Programm. Was wird geboten?

Es gibt jeden Abend vier kleinere Ausstellungen, ein Konzert und einen Film. Die Bands kommen aus Oldenburg oder Bremen und spielen modernen Jazz, Swingjazz im Stil von Django Reinhardt und Klezmermusik. Am Samstag legt dann die DJ Loy Bonheur für uns auf.

Und was sind es für Ausstellungen?

Eine davon heißt „Passengers“: Der spanische Fotograf César Dezfuli hat Porträts von Flüchtlingen ganz kurz nach ihrer Rettung aus Seenot gemacht. Dann haben wir eine Ausstellung zum Thema „Framing“, also darüber, wie der Rahmen, in dem Kunst gezeigt wird, die Wahrnehmung verändert. Außerdem zeigen wir eine Ausstellung mit dem Titel „10 Years“ über die Orte, Gedanken und Fantasien einer Künstlerin, die eine Zeit lang in Oldenburg gelebt hat. Und wir selbst werden schließlich noch eine kleine Sammlung von analogen 8-, 16- und 35-mm-Filmprojektoren zeigen.

Nun braucht man ja bei einem Konzert anderes Licht als beim Kino, und Sie beginnen Ihre Veranstaltungen alle schon recht früh – um 17.30 Uhr respektive 18.30 Uhr. Wird das kein Problem?

Das Gute an der Scheune ist, dass man sie für die Filme gut verdunkeln kann, aber wenn man die großen Tore öffnet, dann kann man zugleich die Musik hören und bei gutem Wetter draußen im Garten Picknick machen.

Zu den Filmen: Was werden Sie da zeigen?

Mit einer Ausnahme sind das Filme, die im letzten Jahr in den Programmkinos gelaufen sind. Am Donnerstag, 22. August, zeigen wir „Astrid“ über Astrid Lindgren, am Freitag, 23. August, „Gegen den Strom“ und am Sonntag, 24. August, „Die Poesie der Liebe“. Am Samstag, 23. August, läuft mit der britischen Komödie „Kinky Boots“ aus dem Jahr 2005 ein etwas älterer Film. Wir denken, diese Filme passen gut in dieses Ambiente.

Kulturscheune: 22.–25. August, Hof Dinklage, Holler Landstraße 178, Oldenburg. Die Tickets kosten 10–15 Euro – je nachdem, was mensch bezahlen kann/möchte.

Das ganze Programm und weitere Infos unter https://kulturscheune.cine-k.de