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Schön statt kritisch

Blumen, Landschaften, Kinder: Die Sammlung Ziegler zeigt mit „Marc, Macke, Nolde“ in Emden Expressionistisches und klassisch Modernes

Farbenfroh: Emil Noldes „Abendliche Marschlandschaft mit Gehöft“, © Nolde Stiftung Seebüll 2019 Foto: Alexander Voß

Von Robert Matthies

Weil das Mülheimer Kunstmuseum aufgrund von Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Gebäude „Alte Post“ vorübergehend geschlossen ist, zieht die sonst dort gezeigte Sammlung Ziegler durchs Land. Seit 1958 haben der Chemiker und Nobelpreisträger Karl Ziegler und seine Ehefrau Maria die Sammlung aufgebaut, die als eine der bedeutendsten Privatsammlungen des Expressionismus und der klassischen Moderne gilt.

Gesammelt hat das Paar, was gefiel: rheinischen Expressionismus und eher heitere Arbeiten von August Macke, Franz Marc und Hans Purrmann, aber auch Erich Heckel, Max Beckmann, Otto Mueller und Karl Schmidt-Rottluff. Und immer wieder: Farbenprächtiges von Emil Nolde. Vor allem schön anzuschauen mussten die Kunstwerke sein. Gesellschaftskritisches interessierte die Zieglers nicht, stattdessen: Blumenstücke, Landschaften, Kinderbilder, Blicke aufs stille Leben fernab der Alltagshektik.

Bis Mitte September macht die Sonderausstellung „Marc, Macke, Nolde – Meisterwerke der Sammlung Ziegler“ nun in der Kunsthalle Emden Station. Neben Werken von Nolde sind in der Sonderausstellung rund 200 Bilder der klassischen Moderne von Franz Marc, August Macke, Lyonel Feininger und Paul Klee zu sehen, rund die Hälfte von ihnen stammt aus der Sammlung Ziegler. Kontrastiert werden die Werke mit einer Auswahl aus der Sammlung Henri Nannen.

Ein Raum ist dabei zumindest auch der Auseinandersetzung mit Emil Noldes Verhältnis zum Nationalsozialismus gewidmet. Nolde selbst inszenierte sich als Opfer des NS-Regimes, tatsächlich aber war er überzeugter Antisemit und stand dem Nationalsozialismus keineswegs ablehnend gegenüber.

Bis 15. September,

Kunsthalle Emden

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