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Fiat erklärt Fusionspläne mit Renault für beendet

Der italo-amerikanische Autokonzern will nicht mehr mit den Franzosen zusammengehen

Von Rudolf Balmer, Paris

Die Autohochzeit zwischen Fiat-Chrysler (FCA) und Renault ist vorerst abgeblasen. Der von der Familie Agnelli kontrollierte italienisch-amerikanische Konzern FCA hat sein Angebot einer gleichrangigen Partnerschaft bereits vor den eigentlichen Verhandlungen überraschend „mit sofortiger Wirkung“ zurückgezogen. Als Begründung erklärte FCA am Donnerstagvormittag: „Die politischen Bedingungen waren gegenwärtig nicht erfüllt.“

FCA hatte in der vergangenen Woche den Plan öffentlich gemacht, sich mit Renault zusammenzuschließen. Die Unternehmen hätten gemeinsam zum nach VW und Toyota weltweit drittgrößten Autohersteller aufsteigen können. Die Fusion hätte unter anderem Vorteile bei den enormen Investitionen für die Umstellung auf E-Mobilität gebracht. Außerdem haben die Konzerne unterschiedliche Stärken: Renault ist in Europa, Russland und Afrika gut vertreten, FCA vor allem auf dem amerikanischen Kontinent. Fiat Chrysler hatte vorgeschlagen, dass FCA und Renault je die Hälfte an der neuen Gesellschaft halten. Zusammen würden sie auf 8,7 Millionen verkaufte Fahrzeuge im Jahr kommen.

Nach der Ankündigung hatten Aktionäre und Gewerkschaften protestiert. FCA sieht wahrscheinlich die Bedenken des französischen Staats, der etwa 15 Prozent an Renault hält, als Grund für die Absage. Offenbar hätte sich nämlich Renault für die Fusion von seinem Partner Nissan lösen sollen. Der Konzern besitzt 43 Prozent der Nissan-Aktien.

Offenbar hofft die Regierung in Paris nun auf eine zweite Chance. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire erklärte, er sei für das Zusammengehen mit FCA, aber „nicht zu irgendwelchen Konditionen“. Die Allianz zwischen Renault und Nissan solle erhalten werden, sagte Le Maire. Und kündigte an, bei seinem baldigen Besuch in Japan mit Nissan das Thema anzusprechen.

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