: Autobahn vielleicht doch nicht als Stückwerk
VERKEHR Schleswig-Holstein hofft, die A 20 zur A 7 weiterbauen zu können, statt einen Stummel an der Elbe
„Wächst“ die A 20 schneller an die A 7 heran als bisher vom Bund geplant? Nach einem Treffen mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer steigt beim Kieler Ressortchef Reinhard Meyer die Zuversicht, den Anschluss noch in dieser Legislaturperiode zu schaffen, also bis 2017. Ramsauer (CSU) wolle mit dem Land über die noch offene Finanzierung des Abschnitts zwischen Wittenborn und Bad Bramstedt sprechen, wenn der Planfeststellungsbeschluss dafür vorliegt, sagte Meyer (SPD) am Dienstag nach seinem Gespräch mit dem Bundesminister. Dieser Beschluss solle 2013 vorliegen. Laut Meyer geht es um etwa 126 Millionen Euro.
Das Problem: Bisher hat der Bund für diesen knapp 20 Kilometer langen Abschnitt noch kein Geld eingeplant, dafür aber etwa 80 Millionen für die Strecke zwischen der A 23 und Glückstadt an der Elbe. „Die Landesregierung hat immer gesagt, wir wollen im Gespräch mit dem Bund erreichen, dass diese Summe und das darüber hinaus Benötigte zunächst nicht dort verbaut wird, sondern für den Anschluss an die A 7“, sagte Meyer. Nach seinem Gespräch mit Ramsauer sei die Hoffnung gewachsen, dies zu schaffen.
Die SPD, die A 20-skeptischen Grünen und der SSW hatten im Frühjahr in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die A 20 in dieser Wahlperiode zunächst nur bis zur A 7 weiterzubauen und dafür massive Kritik aus der Wirtschaft geerntet. CDU und FDP bezweifelten vehement, dass es der neuen Koalition gelingen wird, die Bundesmittel zunächst nicht im siebenten Abschnitt zu verbauen, sondern im vierten bis zur A 7. Das neue Regierungsbündnis verteidigte sein Vorgehen gegen alle Kritik mit dem Argument, es sei sinnvoller, die Autobahn nach und nach zu bauen und nicht gestückelt.
Auch für die geplante Querung der Elbe bei Glückstadt im Zuge der A 20 strebt der Kieler Verkehrsminister so schnell wie möglich Baureife an. „Das haben wir dem Bund auch zugesagt“, sagte Meyer. (dpa)