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Minderheiten wollen Teilhabe

MinderheitenvertreterInnen blicken gebannt auf die Wahlen zum neuen EU-Parlament am kommenden Sonntag. „Wir schenken diesen Wahlen besondere Aufmerksamkeit“, sagte der Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), Loránt Vincze, der Nachrichtenagentur dpa in Flensburg. Europa verändere sich gerade, und die Minderheiten wollten an diesen Veränderungen teilhaben. „Wir wollen nicht nur in einigen privilegierten Teilen Europas, sondern in allen Mitgliedstaaten gleich behandelt werden.“

Mit mehr als 100 Mit­glieds­organisationen in 35 europäischen Ländern ist die FUEN eigenen Angaben zufolge der größte Dachverband der na­tio­na­len Minderheiten/Volksgruppen in Europa. Dazu zählen die durch die Auswirkungen der europäischen Geschichte, durch Grenzziehungen und andere historische Ereignisse entstandenen nationalen Minderheiten/­Volksgruppen sowie die Völker Europas, die nie einen eigenen Staat gegründet haben und auf dem Territorium eines Staats als Minderheit leben. In Deutschland zählen zu den FUEN-Mitgliedern unter anderem der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sowie der Bund Lausitzer Sorben.

Die FUEN fordert eine gemeinsame Minderheitenpolitik. Die Minderheitengemeinschaften würden derzeit noch sehr unterschiedlich behandelt. „In einigen Staaten wird ihnen eine umfassende Autonomie geboten, während sie in anderen Staaten nicht einmal als Minderheit anerkannt werden“, sagte Vincze. „In diesem Bereich darf es keine Doppelmoral geben.“ (dpa)

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