1. mai
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DGB mit Blick auf Europa

Die Gewerkschaften haben zum „Tag der Arbeit“ vor zunehmender Tarifflucht gewarnt – und wollen auch die öffentliche Hand stärker in die Pflicht nehmen. Zigtausende Menschen gingen bei Demonstrationen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) auf die Straße.

Knapp vier Wochen vor den Wahlen zum Europäischen Parlament standen die Kundgebungen unter dem Motto: „Europa. Jetzt aber richtig!“ DGB-Chef Reiner Hoffmann forderte ein sozialeres Europa, das seinen Bürgern Schutz und Sicherheit bietet und für bessere Lebensbedingungen sorgt. Er mahnte, durch Digitalisierung, Globalisierung und Klimawandel werde sich die Arbeitswelt rasant verändern.

Verdi-Chef Bsirske rief zur Beteiligung an der Wahl auf. Klimawandel, Finanzkrisen, Flüchtlingsbewegungen, Terrorismus und internationale Handelskonflikte erforderten ein Mehr an Zusammenarbeit, erklärte er in Hamburg. Hoffmann legte bei der zentralen Kundgebung seiner Organisation in Leipzig ein besonderes Augenmerk auf Ostdeutschland. Es sei noch immer nicht gelungen, gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Ost und West herzustellen. „Es kann doch nicht länger angehen, dass in vielen Betrieben drei, vier Stunden länger gearbeitet wird als im Westen“, sagte er laut Redemanuskript.

Auch in anderen Städten gingen die Menschen zum 1. Mai auf die Straße – nicht immer blieb es friedlich. In Berlin und Hamburg hatten linksradikale Gruppen für den Abend zu „Revolutionären 1.-Mai-Demos“ aufgerufen. Früher hatte es nach diesen Demonstrationen mit teilweise mehr als 10.000 Teilnehmern Zusammenstöße zwischen Randalierern und Polizei gegeben. In den vergangenen Jahren ebbten die Gewaltausbrüche aber ab. (dpa)

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