piwik no script img

Schädel zurück

Charité gibt Gebeine von 109 Vorfahren der neuseeländischen Maori und Moriori zurück

Die Universitätsklinik Charité hat Gebeine von 109 Vorfahren der neuseeländischen Maori und Moriori zurückgegeben. Bei einer Zeremonie am Montag in Berlin übernahmen Abgesandte der indigenen Gemeinschaften, der neuseeländische Botschafter Rupert Holborow sowie Vertreter des Museums of New Zealand Te Papa Tongarewa die Gebeine. Die Schädel und Skelettteile gelangten den Angaben zufolge im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert nach Berlin. Die Todesursachen waren größtenteils nicht mehr festzustellen, hieß es.

Die Angehörigen der Maori und Moriori gedachten bei der Übergabe mit Gebeten und traditionellen Gesängen ihrer Vorfahren. Charité-Dekan Axel Radlach Pries erklärte, die sogenannten Human Remains seien seinerzeit in vermeintlich wissenschaftlicher Absicht vor dem Hintergrund rassisch-wertender Weltanschauung gesammelt worden: „Das war und ist ethisch nicht tragbar und missachtet die Menschenwürde der indigenen Ahnen entschieden.“ Der Maori Co-Direktor des Te Papa Museums, Arapata Hakiwai, sagte, durch die Rückgabe sei es durch die Repatriierung endlich möglich, „ein sehr düsteres Kapitel unserer Geschichte zu bewältigen“. (epd)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen