der specht der woche
: In der CDU frisst einer den andern

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, 50, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

Das ist Kai Wegner, der Monika Grütters frisst. Die musste hinschmeißen, weil sie die Berliner CDU nicht zerreißen wollte. Ich hätte mir gewünscht, dass die Grütters den Landesvorsitz behält und die Partei aufräumt. Aber in der CDU frisst einer den andern.

Ich finde es wichtig, dass auch mal eine Frau dran ist: Immer sind nur die Männer an der Macht. Das ist da eine Männerrunde in der Berliner CDU und deshalb musste Monika Grütters gehen.

Es gibt so viele Sturböcke in der CDU, die nicht mit den anderen Parteien wollen: „Alles, was rot ist, das geht nicht. Das ist Kommunismus.“ Monika Grütters hätte das aber vielleicht getan: Sie hätte vielleicht mit den Grünen oder so zusammengearbeitet.

Ich hab mit ihr einmal gesprochen: Ich hatte überlegt, in die CDU einzutreten. Aber da hat sie gesagt, dass ich da besser nicht reingehe, weil ich total unzufrieden und unglücklich werden würde.

Die haben Meinungen, mit denen ich einfach nicht einverstanden bin; bei denen ich sage: Och nee, das ist nicht mein Ding! Zum Beispiel bei der Geschlechtergerechtigkeit. Das sieht man jetzt wieder, dass Monika Grütters gehen muss und Kai Wegner drankommt.

Protokoll: Moritz Döring