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Auswandern ist kein Kinderspiel

Mit Auswanderung aus Kindersicht befasst sich eine neue Ausstellung im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven. Die Sonderschau „Ich packe meinen Koffer“, vergangenes Wochenende eröffnet, ist bis zum 30. August zu sehen. „Die Ausstellung zeigt, dass Migration nicht nur für Erwachsene ein relevantes Thema ist: Ungefähr 36 Millionen der 258 Millionen Migranten weltweit sind Kinder“, erläuterte Auswandererhaus-Direktorin Simone Eick das Konzept. „Wir möchten in der Ausstellung nicht nur über sie sprechen, sondern ihnen auch eine Stimme geben.“

In Kooperation mit dem Magazin GEOlino hat das Auswandererhaus dazu Kinder eingeladen, ihre eigenen Auswandererkoffer zu gestalten. Parallel werden Erinnerungsobjekte von ausgewanderten Kindern aus der Sammlung des Auswandererhauses vorgestellt, hieß es. Zusätzlich erscheine ein Magazin, das auf kindgerechte Art dazu einlade, sich mit dem Thema Migration zu beschäftigen.

In den Ideen der Kinder spiegelt sich nach Ansicht der Kuratoren ein Wunsch, den viele Auswanderer hätten: gleich die ganze Heimat in den Koffer zu packen, oder doch zumindest einen Teil von ihr. Das zeige etwa der Wettbewerbsbeitrag der zwölfjährigen Maelle Stärker aus Zürich. Sie richtete ihren Auswandererkoffer ein wie ein kleines Haus, in das sie sich jederzeit begeben kann. Dazu reicht nach ihrer Idee ein Druck auf einen goldenen Zauberknopf, der den Kofferbesitzer zusammenschrumpfen lässt.

Die kreativen Wettbewerbsideen zeugten von Pragmatismus ebenso wie von Fantasie, sagte Eick. Das Bedürfnis, ein Erinnerungsstück an das Zuhause bei sich zu haben, spiele auch im realen Auswandererleben oft eine große Rolle. Das verdeutlichten Beispiele wie das von Hyunggu Kim aus Südkorea. Um die Erinnerung an seine Heimat lebendig zu halten, habe er seine Mutter gebeten, ihm seine alte Flöte aus Kindertagen zu schicken.

Sonderausstellung: „Ich packe meinen Koffer“, Foyer des Deutschen Auswandererhauses, täglich 10 bis 18 Uhr

Das Magazin zur Ausstellung „Kinder und Migration“ werfe einen Blick hinter die Kulissen des Auswandererhauses, hieß es. Es stelle Aus- und Einwanderer vor und lade ein, die Migrationsgeschichten der eigenen Familien zu erforschen. (epd/taz)

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