Kein Weltuntergang

Feuerball über Los Angeles verwirrt Cineasten

Beinahe wären die apokalyptischen Traumbilder aus Hollywoods Blockbusterfabrik doch noch Wirklichkeit geworden. Am Mittwochabend erschien ein orangefarbener Feuerball am ganz realen Himmel über Los Angeles und löste wilde Spekulationen aus, berichtete AFP gestern. Die filmkundigen Angelenos tauschten sich in sozialen Netzwerken aus und wähnten Außerirdische, Superhelden oder todbringende Meteoriten am Werk. Auch das Drehbuch für das spannende Armageddon-Spektakel war vermutlich flink geschrieben, man hat dergleichen ja schon oft gesehen: Während verzichtbare Nebenfiguren links und rechts grässliche Tode im Feuerhagel sterben, stromert der strahlend weiße Protagonist durch das Inferno, um sich irgendwo das Hemd zu zerreißen. Hernach versöhnt er sich mit der entfremdeten Gattin, zu deren Rettung er mit kühnem Blick und malerisch blutender Fleischwunde geeilt war. Dann opfert er sich für die Menschheit und im Epilog spricht sein Präsident vor Trümmern Bewegendes. Es hätte also alles sehr unterhaltsam werden können, doch die Realität ist eine schnöde und liebt das Überbordende nicht. Statt Weltuntergang sahen die Zuschauer bloß den pyrotechnisch intensiven Dreharbeiten eines geflügelten Brauseherstellers am Firmament zu.