: Italien jetzt in der Rezession
Das zweite Quartal in Folge schrumpft die Wirtschaftsleistung
Italien ist zum Jahresende 2018 als erste Volkswirtschaft der Eurozone in eine Rezession gerutscht. Im vierten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, nach einem Minus von 0,1 Prozent im dritten Quartal. Dies teilte das nationale Statistikamt Istat am Donnerstag in einer ersten Schätzung mit. Eine Rezession erschwert es der populistischen Regierung, die mit der EU ausgehandelten Haushaltsziele einzuhalten.
Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte am Mittwoch gesagt, auch wenn „wir in den ersten Monaten dieses Jahres noch zu kämpfen haben werden“, seien alle Voraussetzungen für eine Besserung gegeben. Der Chefökonom der VP Bank in Liechtenstein, Thomas Gitzel, bezeichnete die aktuelle Entwicklung als „Schuss vor den Bug“. Nötig seien Strukturreformen, „die leider unter der aktuellen Regierung nicht zu erwarten sind“. Ökonom Stefan Gebauer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagte, verantwortlich für die Rezession seien „etwa die niedrige Produktivität und Investitionstätigkeit der Unternehmen, anhaltende Risiken im Bankensektor, geringe Einkommenszuwächse und eine weiterhin hohe Jugendarbeitslosigkeit“. (dpa)
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