: Milchbauern machen Druck
Milchkannen statt Fußbälle: Spieler des italienischen Serie-A-Clubs Cagliari Calcio haben sich mit wütenden Milchbauern auf Sardinien solidarisiert. Rund hundert Bauern haben nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Samstag aus Protest gegen einen Verfall der Milchpreise die Ausgänge des Trainingsgeländes des Clubs versperrt und ein Gespräch mit den Spielern verlangt. Ein Vertreter der Bauern rief die Spieler auf, aus Solidarität die Partie gegen den AC Mailand am Sonntagabend abzusagen. Das geschah zwar nicht. Aber auf einem Video war zu sehen, wie einige Spieler – in Manier der Protestierenden – Milcheimer umtraten. Außerdem verpassten die Profis ihren geplanten Flug. Die Milchbauern schrieben damit ein neues Kapitel in der an kreativen Protestformen reichen Sportgeschichte. Erinnert sei zum Beispiel an die Reise der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft nach Irland, Wales und England im Jahr 1969. Demonstranten veranstalteten Sitzblockaden, stürmten das Spielfeld, machten das Geläuf durch Glasscherben unbespielbar. In Hotels verklebten Aktivisten die Schlösser der Hoteltüren, Busfahrer chauffierten die Spieler an falsche Spielorte. Techniker der BBC weigerten sich, die Begegnungen zu übertragen. All das ein Zeichen der Ächtung des damaligen Apartheidstaates.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen