Kaufhof drohen tiefe Einschnitte

Umsatzminus der Warenhäuser, selbst im Onlinegeschäft

Dem Warenhauskonzern Kaufhof drohen nach Umsatzrückgängen im wichtigen Weihnachtsgeschäft Insidern zufolge tiefe Einschnitte. Die Erlöse der Kette seien in Deutschland von Anfang November bis Anfang Januar im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Mittwoch. Sogar im Onlinegeschäft, das bei den Konkurrenten wächst, habe die Kette gegen den Trend ein Umsatzminus verbucht. Das Weihnachtsgeschäft liege unter den Erwartungen, sagte ein weiterer Insider. Beim Kaufhof führe nun kein Weg an einer „entschlossenen Sanierung vorbei“, hieß es im Umfeld des Unternehmens – und es bestehe weiterer Finanzierungsbedarf. Eine umfassende Sanierung sei nur mit frischem Geld möglich. Die Eigner müssten zwischen 150 und 170 Millionen Euro einbringen, darüber hinaus bestehe Bedarf für weitere 200 Millionen Euro. Von Kaufhof war keine Stellungnahme zu erhalten. Der Warenhauskonzern ist seit Ende November Teil eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Konkurrenten Karstadt. Der langjährige Karstadt-Chef Stephan Fanderl führt den neuen Warenhaus-Riesen. Er muss nun entscheiden, ob und welche Warenhäuser geschlossen werden und was mit den beiden Zentralen geschieht. (rtr)