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Der Verkehrsclub Deutschland hat ein neues Konzept für den Schiffsverkehr auf der Elbe erstellt

Von Frieda Ahrens

Wenn es nach dem Landesverband Nord des Verkehrsclubs Deutschland (VCD Nord) geht, wird das Fahren mit Fähren für Pendler in Hamburg bald besser. Am Wochenende stellte der ein neues Fährkonzept für den Schiffsverkehr auf der Elbe vor. Der Fokus soll auf mehr Direktverbindungen und neuen Linien liegen. „Für die Neuordnung des Verkehrsangebotes müssten keine zusätzlichen Schiffe oder neues Personal beschafft werden“, sagt Alexander Montana, Vorstandsmitglied vom VCD Nord.

Schon 2017 hatte der VCD Nord ein Konzept für den Linienverkehr auf der Alster vorgestellt. Bei den beteiligten Institutionen stieß dieses aber auf wenig Aufmerksamkeit. Nun hofft Montana auf mehr Zustimmung. Die Erstellung des Konzepts sei auch veranlasst worden, da die Hadag, der Betreiber der Fährlinien, seit wenigen Monaten einen neuen Chef hat. „Die Vorgängerin hat alle Ideen an sich abprallen lassen“, sagt Montana.

Der neue Hadag-Chef Tobias Haack ist zumindest nicht abgeneigt. „Wir werden uns die Vorschläge des VCD bei Zeiten anschauen und gegebenenfalls analysieren, was davon sinnvoll und umsetzbar ist“, sagt er. Jedoch sei das Liniennetz der Hadag sehr komplex, in den vergangenen Jahren habe man es sorgfältig austariert. Verschiedene Aspekte wie beispielsweise die Tarifstruktur des HVV, Schichtwechsel sowie die Kapazität von Anlegern – also wie viele Schiffe zeitgleich und in welcher Frequenz anlegen können – müssten berücksichtigt werden.

Pendler im Fokus

Zur Erstellung des Konzeptes hatte man sich vor allem die Verkehrsströme angeguckt und die Pendlerverbindungen neu geordnet. Bislang fahren Fähren ab Landungsbrücken Richtung Finkenwerder mit Zwischenstopps. Zukünftig soll eine neue Direktverbindung geschaffen werden, die alle 20 Minuten fährt, um Berufsverkehr und Touristenflüsse voneinander zu trennen. Im Wechsel mit der alten Linie würden Fähren dann in einem 10-Minuten-Takt von den Landungsbrücken Richtung Finkenwerder fahren. Außerdem sollen die für Touristen interessanten Linien wie die zur Elbphilharmonie tagsüber länger fahren und dabei alle Anleger anfahren. Durch beide Maßnahmen soll die viel genutzte Linie 62 entlastet werden.

In einigen Fällen würde sich das Angebot aber auch verschlechtern, gibt Montana zu. Beispielsweise würde die Fähre nach Cranz das beliebte Ausflugsziel nur noch am Wochenende anfahren.

Nun sei die Politik gefordert, sagt Montana. Auch die verkehrspolitische Sprecherin der Linken, Heike Sudmann, begrüßt die Diskussion um das neue Konzept, insbesondere den Fokus auf berufstätige Pendler. „Alles was den Berufsverkehr entlastet, also alle Alternativen zum Auto, sind super“, sagt sie.

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