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Peter Neumann: Der Terror-Experte

taz am wochenende: Herr Neumann, in welchem Bereich sehen Sie sich als Experten?

Peter Neumann: Terrorismus, Antiterrorismus, Dschihadismus, nichtstaatliche Gewalt, im weitesten Sinne: internationale Sicherheit.

Für welche Bereiche werden Sie angefragt, in denen Sie gar nicht kompetent sind?

Militärgeschichte.

Welche Frage wird Ihnen am häufigsten gestellt?

„Wann kommt der nächste Anschlag, und wo genau?“

Und welche können Sie nicht beantworten?

„Wann kommt der nächste Anschlag, und wo genau?“

Wie oft wurden Sie dieses Jahr als Experte in Talkshows oder zu Interviews gebeten?

Interviews praktisch jeden Tag. In den Jahren zuvor: bis zu einem Dutzend Anfragen täglich. Talkshows immer nach Anschlägen.

Wie oft haben Sie zugesagt?

Wichtige Talkshows in Deutschland: 50 Prozent, je nach Terminlage. Andere Interviews: weniger als 2 Prozent, ich bekomme nach Anschlägen zwischen 500 und 1.000 Anfragen aus aller Welt.

Wie häufig sagen Sie in einem Interview: Dazu kann ich nichts sagen. Oder: Darüber weiß ich zu wenig?

Ab und zu. Häufiger weigere ich mich zu antworten, wenn die Absicht der Journalisten ist, mich zu einem politischen Statement zu bringen. Und ja, auch ich ärgere mich, wenn sich vermeintliche Experten zu Themen äußern, von denen sie keine Ahnung haben. Ich mag auch den Begriff Experte nicht, denn er ist normativ. Ich selbst bezeichne mich nie als Experten. Ich bin Terrorismus-Forscher. Ob ich den Titel Experte verdiene, entscheiden andere.

Peter Neumann, 44, ist Professor für Sicherheitsstudien am King's College in London.

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