piwik no script img

unterm strich

Terézia Mora gewinnt Georg-Büchner-Preis

Der renommierte Georg-Büchner-Preis ging am vergangenen Samstag an die Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin Terézia Mora. Laut Begründung der Jury wurde die 47-Jährige für ihre „eminente Gegenwärtigkeit und lebendige Sprachkunst“ ausgezeichnet, „die Alltagsidiom und Poesie, Drastik und Zartheit vereint“. Ihr Debüt gab Mora 1999 mit dem mehrfach ausgezeichneten Erzählband „Seltsame Materie“, zuletzt veröffentlichte sie 2016 den Erzählband „Die Liebe unter Aliens“. In ihren Romanen und Erzählungen widmet sich Mora, die in Ungarn geboren wurde und seit 1990 in Berlin lebt, Außenseitern und Heimatlosen, prekären Existenzen und Menschen auf der Suche, wie es in der Begründung der Jury heißt. In ihrer Dankesrede im Darmstädter Staatstheater kritisierte die deutsch-ungarische Autorin die Radikalisierung der Debattenkultur. „Früher konnte ich sagen: Hetzerisches Reden findet in Deutschland wenigstens nicht auf Regierungsebene statt. Das kann ich so nicht mehr“, sagte sie. In den vergangenen Monaten habe sich die öffentliche wie die private Rede in Deutschland in eine Richtung radikalisiert, „die uns zu Recht besorgt sein lässt“.

Goldpreis der Hofer Filmtage geht an Luzie Loose

Die Autorenfilmerin Luzie Loose hat für ihren Debütfilm über die „Generation Smartphone“ den erstmals bei den Hofer Filmtagen vergebenen „Goldpreis“ erhalten. In ihrem Film „Schwimmen“ gehe es um Jugendliche und deren Auseinandersetzungen mit überforderten Eltern und Lehrern. Die 1989 geborene Berlinerin erkenne den psychischen Stress der „Handy-Jugend“ und erzähle von neuen Formen individueller Schuld, heißt es in der Begründung von Regisseur Edgar Reitz („Heimat“). Der 85-Jährige hat die diesjährige Preisträgerin bestimmt, wie die Veranstalter der Filmtage am Samstag mitteilten. Der „Hofer Goldpreis“ der Friedrich-Baur-Stiftung folgt auf den „Heinz-Badewitz-Preis“ und wird für die beste Regieleistung bei einem ersten Langspielfilm verliehen. Die Ehrung besteht aus einem Goldbarren im Wert von rund 35.000 Euro und künstlerischer Beratung für den oder die PreisträgerIn.

Abschied von Wah Wah Watson

Der Motown-Gitarrist Wah Wah Watson ist tot. Geboren 1950 als Melvin Ragin in Richmond, Virgina, begann er seine Karriere als Studiomusiker für die Plattenfirma Motown. Der Benutzung des Wah-Wah-Pedals beim Gitarrenspiel verdankte er seinen Künstlernamen. Vor allem in den 70er und 80er Jahren feierte er solo und als Begleitung von Stars wie Marvin Gaye, Michael Jackson und den Bands The Temptations und The Supremes Erfolge. Watson sei bereits am vergangenen Mittwoch im Alter von 67 Jahren gestorben, berichteten US-Medien unter Berufung auf seine Ehefrau Itsuko Aono. „Er wird sehr vermisst werden, aber Musik ist für immer“, sagte sie laut Mitteilung. „Wo auch immer er ist, er groovt.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen