: Hilfe am Telefon wird 30
Kirchliche Telefonseelsorge begann in Ostberlin als „Telefon des Vertrauens“ mit 24 Ehrenamtlern
Mit einer Fachtagung zu „Perspektiven für Seelsorge und Beratung im digitalen Wandel“ feiert die „Kirchliche Telefonseelsorge“ in Berlin und Brandenburg am Samstag in der Bundeshauptstadt ihr 30-jähriges Bestehen. Für das am 1. November 1988 in Ostberlin mit 24 ehrenamtlichen Seelsorgern als kirchliches „Telefon des Vertrauens“ gegründete ökumenische Projekt hatten sich fünf kirchliche Träger zusammengeschlossen. Neben der katholischen und evangelischen Kirche waren es die evangelischen Freikirchlichen Gemeinden, der Caritasverband und das Diakonische Werk.
30 Jahre später hat sich die „Kirchliche Telefonseelsorge“ nach eigener Aussage zu einem „prächtigen mittelständischen Unternehmen“ mit knapp 140 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allein am Standort Berlin und mehr als 400 Ehrenamtlichen in ganz Berlin und Brandenburg entwickelt. Das an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzte Telefon zählte zuletzt rund 58.000 Anrufe jährlich.
Im Laufe der drei Jahrzehnte wuchs das Projekt und es entstanden weitere Hotlines, wie das Kinder- und Jugendtelefon, das Berliner Elterntelefon, die russischsprachige Telefonseelsorge Doweria, die E-Mail-Beratung, die Chat-Seelsorge und das muslimische Seelsorge-Telefon. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter durchlaufen eine einjährige Ausbildung, bevor sie den Dienst am Telefon beginnen. Zunehmend bekommt die Telefonseelsorge dabei nach eigener Aussage „Hilferufe“ per E-Mail, Facebook, WhatsApp und andere Messenger-Apps.
Neben der „Kirchlichen Telefonseelsorge“ mit Wurzeln im Osten gibt es in Berlin auch die nichtkirchliche Telefonseelsorge. Sie ist die älteste Telefonseelsorge in Deutschland und wurde 1957 in Westberlin gegründet. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen