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Katharina Rutschky (1941–2010) und Michael Rutschky (1943–2018) gehörten zu den profiliertesten Essayisten ihrer Generation. Nun hat das Literaturarchiv der Akademie der Künste ihre Nachlässe erworben. Die Bestände enthalten Werkentwürfe sowie Karteien, Tagebücher und Notizkalender, Fotografien und bildkünstlerische Arbeiten. Der Gesamtumfang beider Archive beläuft sich auf dreizehn laufende Meter. Katharina Rutschky studierte Germanistik, Geschichtswissenschaft, Soziologie und Erziehungswissenschaften in Göttingen und Berlin. Mit einer stark diskutierten Quellensammlung prägte sie den Begriff „Schwarze Pädagogik“. Intensiv beschäftigte sie sich mit Geschlechtersoziologie, feministischer Politik und Debatten um Kindesmissbrauch. Michael Rutschky studierte Soziologie, Literaturwissenschaft und Philosophie, unter anderem bei Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas.
Die österreichischen Festspiele Erl, seit Monaten in der Diskussion wegen einer Affäre um sexuelle Übergriffe, werden künftig von dem 65-jährigen Opernintendanten Bernd Loebe geleitet. Loebe werde die Aufgabe ab 1. September 2019 zusätzlich zu seinem Amt als Intendant der Frankfurter Oper übernehmen, teilte der Präsident der Festspiele, Hans Peter Haselsteiner, am Mittwoch in Wien mit. Damit endet die Zeit des suspendierten Intendanten Gustav Kuhn. Er soll nach Aussage mehrerer Künstler*innen sexuell übergriffig gewesen sein. Der 73-Jährige, der die von ihm gegründeten Festspiele in Tirol seit 1997 leitete, hat die Vorwürfe stets bestritten. Loebe habe sich nicht auf die Ausschreibung beworben, sondern sei von ihm als Wunschkandidat angesprochen worden, sagte Festspiel-Präsident Haselsteiner. Der suspendierte Kuhn werde sich eine Weile in ein Kloster in Italien zurückziehen.
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