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Torben Becker sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt

Vor ein paar Wochen wurde hier die Frage aufgegriffen, was wir angesichts rechtsradikaler Aufmärsche, christlich-fundamentalistischer Fanatiker*innen, wohnpolitischer Verdrängung oder wirtschaftlichen Ausverkaufs ökologischer Ressourcen unter einer nachhaltigen solidarischen Bewegung verstehen wollen. Einerseits kranken Bewegungen teilweise an einer dürftigen Organisation, andererseits fehlt es an Rückgrat im politischen Betrieb, diese angemessen einzuschätzen und auf die Agenda zu setzen. Doch es wäre fatalistisch, die Wolken am Horizont im dunkelsten CDU-AfD-Schwarzblau zu malen. In Rostock haben sich beispielsweise am 22. 9. rund 4.000 Demonstrant*innen erfolgreich einem AfD-Aufmarsch entgegengestellt, und der Protest im Hambacher Forst erfährt aus allen Ecken der Republik Solidarität und Unterstützung.

Worauf will ich hinaus? Es reicht nicht, nur vor der eigenen Haustür zu kehren. Kritik an Abschottungs-, Sicherheits- und Migrationspolitik muss gemeinsam mit der an Sozial-, Wohnungs-, Klimapolitik und Marktwirtschaft artikuliert werden. Menschen kommen dazu aus unterschiedlichen Kontexten zusammen und nehmen für ihre politischen Überzeugungen weite Reisen in Kauf. Um dieses Zusammen geht es diese Woche:

Am Freitagabend findet in der Kollektivkneipe Meuterei ein Vortrag zur bevorstehenden Innenministerkonferenz (IMK) am 24. November in Marburg statt. Dort treffen sich alle Landesinnenminister*innen mit Horst Seehofer. Angesichts aktueller innenpolitischer Trends wie Sicherheits-, Überwachungspolitik und neuer Polizeigesetze schließen sich verschiedene Gruppen und Initiativen zum Gegenprotest in Marburg zusammen. Wer dabei ist, die wichtigsten Inhalte sowie die Organisation der Anreise wird heute angesprochen (5. 10., Reichenberger Straße 58, 19 Uhr).

Am Freitag beginnt auch das urbanize!-Festival, eine zehntägige Vernetzungs-, Theorie- und Praxisplattform für Menschen, die sich für das „Recht auf Stadt“ interessieren und engagieren. Aus der Perspektive, wie urbane (Frei-)Räume mitgestaltet werden können, kommen die oben genannten inhaltlichen Schnittmengen zum Tragen. Alle Infos und Programmpunkte auf: www.berlin.urbanize.at

Bundesweit sind wieder viele Hausprojekte von Räumung bedroht. In Köln geht es aktuell um das Autonome Zentrum RabAZ. In der Neuköllner Kneipe B-Lage wird am Samstag während eines Brunches über die strukturellen Gemeinsamkeiten der verschiedenen Kämpfe für diese Freiräume informiert (6. 10., Mareschstr. 1, 12 Uhr).

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