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Dem Umsonstladen fehlt das Geld

Im Umsonstladen ist Geben und Nehmen entkoppelt und unabhängig vom Einkommen. Aktuelle politische Treffen und Veranstaltungen ergänzen das Tauschangebot. Fehlende Spenden bedrohen nun die Existenz

Von Alina Götz

Die Existenz des Umsonstladens in der Bremer Neustadt ist gefährdet. Es klaffe eine große Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben, berichtet der Verein. Die Zahl der Menschen, die regelmäßig spenden, sei zurückgegangen, und die Summe des Geldes, das für Miete, Heizung und Strom benötigt wird, decke nicht mehr die Kosten. Das könne dazu führen, dass der Umsonstladen schließen muss.

Das Prinzip des Umsonstladens in der Gastfelstraße 104 ist denkbar einfach und funktioniert seit über zwölf Jahren: Jede*r kann Dinge mitnehmen und spenden. Das Bringen und Nehmen ist dabei aber völlig entkoppelt, genauso wie das Spenden von Geld. Es gehe um eine soziale und ökologische Neuverteilung von Dingen, heißt es in der Mitteilung des Fördervereins Soziales Zentrum Bremen e.V., der hinter dem Umsonstladen steht. Neben dem Tausch stehe auch die Funktion des Ladens als Treffpunkt im Mittelpunkt – beim Kuchen, Brunch, oder politischen Diskussionen. „Der Umsonstladen ist auch ein Ort für die Auseinandersetzung mit der Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.“

In einer Gesellschaft ohne Kohlekraft? Anlässlich der Verschärfung der Situation im Hambacher Forst, ist der Schwerpunkt im September Braunkohleabbau, Klima und die Solidarität mit dem Widerstand im Rheinland. So wird heute um 20 Uhr der erste Teil der Film­trilogie „Brand“ von Susanne Fasbender gezeigt. Die Künstlerin bereiste das Rheinische Braunkohlenrevier und versucht in ihrem Werk die Zusammenhänge zwischen Rohstoffabbau, Landnahme, Wirtschaftswachstum und Klimakrise aufzuzeigen. „Brand I“ berichtet vom Eigentum an Land und Wäldern. Der Eintritt ist natürlich frei – Spenden sind aus bekannten Gründen erwünscht.

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