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Islamist tötet Angehörige in Salafistenhochburg

Zwei Tote bei Familiendrama im französischen Trappes. Der Täter war den Behörden bekannt

Bei einem Messerangriff in Trappes nahe Paris hat ein Islamist am Donnerstag seine Mutter und seine Schwester getötet und einen Menschen schwer verletzt. Der sogenannte „Islamische Staat (IS) beanspruchte die Tat für sich; über ihr Sprachrohr Amaq teilte er mit, der Täter sei einer seiner „Kämpfer“.

Doch die Ermittler gehen eher von psychischen Problemen des 36-jährigen Täters aus, eines arbeitslosen Busfahrers namens Kamel S. Nach einem Bericht der Zeitung Le Monde wurde er 2016 von den Pariser städtischen Verkehrsbetrieben entlassen, nachdem er sich „provozierend“ über Religion geäußert hatte. Frankreichs Innenminister bestätigte, dass der Angreifer den Behörden wegen „Verherrlichung des Terrorismus“ bekannt gewesen sei. Hinweise auf ein terroristisches Motiv gebe es aber bisher nicht.

Nach amtlicher Darstellung tötete der Täter seine Mutter in deren Haus und ging mit einem Messer auf weitere Menschen los, bis ihn die Polizei erschoss. Nachbarn sagten, der Täter lebe von seiner Frau getrennt und habe seine Kinder länger nicht gesehen. „Das ist kein Terrorist, das ist ein Mensch, bei dem die Sicherungen durchgeknallt sind“, sagte ein 59-Jähriger, der den Angreifer nach eigenen Worten kennt.

Trappes gilt als eine Hochburg von Salafisten in Frankreich. Rund 50 der rund 30.000 Einwohner reisten nach Angaben der Behörden seit 2013 nach Syrien und in den Irak aus, um dort zu kämpfen. (afp, taz)

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