unterm strich:
Locarno zieht Zwischenbilanz. Familiendramen um starke Frauen und mit nuancierten Gesellschaftsbildern dominieren bis zur Halbzeit beim 71. Internationalen Filmfestival im schweizerischen Locarno. Im Wettbewerb der 15 Filme um den Hauptpreis, den Goldenen Leoparden, gilt bisher „Sibel“ als Favorit, eine Ballade um die Selbstbehauptung einer jungen Türkin. An der Realisierung waren auch deutsche Produzenten beteiligt.
Daneben werden die Polit-Parabel „Ein Familienausflug“ (Taiwan), das rumänische Jugenddrama „Alice T.“ und die US-amerikanische Charakterstudie „Diane“ hoch gehandelt.
Mit Spannung wird der deutsche Wettbewerbsbeitrag „Wintermärchen“ (Regie: Jan Bonny) erwartet. Das erst in einigen Tagen laufende Anti-Terrorismus-Drama bekam viele Vorschusslorbeeren.
Mit Jubel geradezu überschüttet wurde Hollywood-Star Meg Ryan („Harry und Sally“), die einen Ehrenpreis bekam. Wegen eines Gewitters musste die Ehrung kurzfristig in ein Kino verlegt werden. Dort wurde die 56-Jährige von etwa 3.000 Besuchern frenetisch gefeiert, weitere 2.000 verfolgten das Geschehen per Videostream draußen.
Die Filmpreise werden am Abend des 11. August vergeben.
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