piwik no script img

Alternativen zur „Lösung“ Krieg

Zivile Konfliktlösungen stehen im Mittelpunkt einer Wanderausstellung, die ab heute im Informationszentrum „Kapitel 8“ und in der Propsteikirche Sankt Johann im Schnoor gastiert

Zivile Konfliktlösungen stehen im Mittelpunkt einer Wanderausstellung, die am heutigen Montag im evangelischen Informationszentrum „Kapitel 8“ in der Innenstadt zu sehen ist.

„Krieg hat in unserer Welt allzu oft das letzte Wort, wenn Politik und Diplomatie versagt haben – und bietet doch nie eine Lösung“, sagte am Donnerstag der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Dittmar Schütt. Unter dem Titel „Frieden geht anders“ ist die Ausstellung nicht nur im „Kapitel 8“ untergebracht, sondern teils auch im Franziskussaal der katholischen Propsteikirche Sankt Johann im Schnoor.

Die Ausstellung will anhand historischer Beispiele aufzeigen, wie in Konflikten zivile Mittel zum Frieden führten. 31 Banner und vier Medienstationen erläutern unter anderem den Friedensschluss 1992 in Mosambik, wo Verhandlungen zu einem Ende des 15-jährigen Bürgerkriegs mit 900.000 Toten und fünf Millionen Flüchtlingen führten.

„Es war gelungen, das Einende, das Verbindende zwischen den Konfliktparteien zu erarbeiten“, wird der Vermittler Andrea Riccardi von der christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio in Rom zitiert.

Andere Beispiele friedlicher Konfliktlösung sind die Überwindung der Apartheid in Südafrika, die Beendigung des Bürgerkriegs im westafrikanischen Liberia und die Gründung der „Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ 1973, die zur Entschärfung des Ost-West-Konflikts in Europa beitrug.

Krieg bedeute Mord, Vergewaltigung, Völkerrechtsbrüche, Hunger und Tod in den Krisenregionen von Somalia und von Afghanistan über Syrien bis in die Ukraine, sagte Schütt.

Viele dieser Konflikte seien schon aus den Schlagzeilen verschwunden. „Andere spüren wir hautnah, weil betroffene Menschen zu uns nach Europa fliehen und bei uns Schutz suchen“, so Schütt. Auf der Internetseite friedensbildung.de gibt es Unterrichtsmaterial wie Planspiele zur Ausstellung „Frieden geht anders. Alternativen zum Krieg“, die bis zum 7. September im Kapitel 8 und der Propsteikirche Sankt Johann im Schnoor zu sehen ist. (epd)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen