: Collomb hält sich für unschuldig
Frankreichs Innenminister: keine Verantwortung in Prügel-Affäre
Frankreichs Innenminister Gérard Collomb wusste nach eigenen Angaben früh von Gewaltvorwürfen gegen einen Ex-Sicherheitsmitarbeiter von Präsident Emmanuel Macron, hat am Montag im Ermittlungsausschuss der Nationalversammlung Vertuschungsvorwürfe aber von sich gewiesen. Als er am 2. Mai erfahren habe, dass Macrons Büro den Mitarbeiter Alexandre Benalla bestrafen wolle, habe er sich „nicht weiter um das Thema gekümmert“, so Collomb. Benalla sieht man auf Videos mit Polizeiausrüstung beim Verprügeln von Demonstranten. Obwohl das Gesetz jeden Amtsinhaber verpflichtet, ihm zur Kenntnis gebrachte Verbrechen oder Delikte der Staatsanwaltschaft zu melden, ließ Collomb den Fall auf sich beruhen. Tätig wurde er erst, als Medien alles enthüllten. Collomb wälzt die Schuld auf die Staatspräsidentschaft als Arbeitgeber sowie die Polizeipräfektur ab. Die Opposition drängte ihn nun in die Ecke: War Benalla oft bei Polizeieinsätzen zugegen? Wer hatte ihm einen Waffenschein besorgt, der ihm jahrelang verweigert worden war? Dass der Innenminister darauf keine Antwort geben kann oder will, bestätigt den Verdacht, dass neben der Polizei parallele Gruppen im Auftrag des Élysée intervenieren. Rudolf Balmer
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen