Friedliche Proteste zum G20-Jahrestag

Mit Fahrrädern und Elektromusik erinnern Aktivisten an die Ereignisse in Hamburg

Ein Jahr nach dem G20-Gipfel in Hamburg hat die linke Szene mit mehreren Aktionen an das konfliktreiche Treffen erinnert. Vom Neuen Pferdemarkt zogen am frühen Samstagabend laut Polizei rund 2.500 Menschen durch das Schanzenviertel und St. Pauli. „Insgesamt ist alles friedlich verlaufen“, sagte ein Polizeisprecher.

Zum Demo-Rave hatten die Veranstalter rund 2.500 Teilnehmer erwartet, sie sprachen schließlich von 3.000 Menschen. Sie zogen mit Techno-Musik vom Neuen Pferdemarkt aus an zentralen Orten der damaligen Proteste vorbei. Stationen waren die Rote Flora, die Messehallen, Landungsbrücken, der Fischmarkt und das St.-Pauli-Stadion. Beim Strafjustizgebäude wurden einige Bengalo-Feuer gezündelt.

Zuvor hatten sich rund hundert Menschen an einer Fahrraddemo beteiligt. Auf Transparenten forderten die Teilnehmer „Freedom of Movement“ und „Freie und solidarische Stadt Hamburg“. Viele solidarisierten sich mit Flüchtlingen. An einem Stand auf dem Neuen Pferdemarkt wurde über die Aktion „Seebrücke“ informiert, die sich für offene Grenzen und legale Fluchtwege nach Europa einsetzt.

„Lasst unsere Leute endlich frei und hört auf, G20-Protestierer bis in die letzten Ecken der Republik zu jagen, während alle Verfahren gegen Polizisten, die uns geschlagen haben, eingestellt werden“, forderte Emily Laquer von der Interventionistischen Linken bei der Auftaktkundgebung. Die Veranstalter wendeten sich auch gegen das „nächste Stelldichein von Kriegstreibern, autoritären Führern und kalten Neoliberalen“ beim kommenden G20-Gipfel im November in Argentinien. (dpa)