„Er hat damals Nein gesagt“

Das Pfarrhaus des Nazi-Gegners Niemöller wird Lern- und Gedenkort

Das ehemalige Pfarrhaus Martin Niemöllers soll nach den Plänen der Evangelischen Kirchengemeinde Dahlem ein Lern- und Erinnerungsort werden. „Niemöller hat seinerzeit deutlich Nein gesagt und Widerstand geleistet. Er ist auch heute noch eine wichtige Person für alle Christen“, sagte Superintendent Johannes Krug am Mittwoch in den neu gestalteten Räumen des Pfarrhauses. Das Gebäude an der Pacelliallee, in dem der Pfarrer Martin Niemöller von 1931 bis zu seiner Verhaftung 1937 gewohnt und gearbeitet hat, wurde zwei Jahre lang denkmalgerecht saniert. Zur Eröffnungsfeier am Donnerstag werden der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sowie der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler erwartet.

Nach den Sommerferien sollen in dem Haus Führungen, Vorträge und Seminare stattfinden. Schulklassen, Konfirmanden, Familien und Touristen sollen sich über das Leben Niemöllers zur Zeit des Nationalsozialismus, über die Rolle der Gemeinde und über Flucht und Deportation der Juden informieren können. „Dabei geht es nicht nur um ein Erinnern, sondern auch um die Frage: Wo ist widerständiges Handeln heute gefragt? Kirche sollte sich auch gesellschaftspolitisch einmischen dürfen“, betonte Katja von Damaros, Vorsitzende des Gemeindekirchenrats.

Zudem zeigt das Martin-Niemöller-Haus eine neue Ausstellung zur Geschichte der Bekennenden Kirche in Dahlem, „bewusst niedrigschwellig gestaltet, damit sich auch Menschen ohne thematische Vorkenntnisse zurechtfinden“, so Kuratorin Martina Voigt. (epd)