: Privatsache Fundschutz
Archäologie Senat sieht eng gesteckte Grenzen
„Über den formellen Denkmalschutz und die finanziellen Möglichkeiten Bremens hinaus kommt es immer auf den guten Willen privater Bauherren an.“ So endet eine Senatsantwort auf die Anfrage der Grünen nach Bremens Umgang mit seinem archäologischen Erbe. Anlass: unter großem Zeitdruck erfasste Funde in der Überseestadt. Der wieder entdeckte „Bräutigam“, ein Bremer Wahrzeichen des 16. Jahrhunderts, wurde durch Bauarbeiten sogar beschädigt.
Die Entwicklung der Überseestadt lasse „gewinnorientierte private Investition in ausreichendem Maß zu“, sagt der Senat – und folgert daraus, keine Schwerpunktmittel bei künftigen Überraschungsfunden einsetzen zu müssen. Eine bessere Ausstattung der Landesarchäologie sei nicht möglich. Diese hat ein achteckiges Fundament, zunächst als Ziegelofen interpretiert, nun als 1811 erbaute Ölmühle identifiziert. Ungewöhnlicherweise sei sie aus Ziegeln im mittelalterlichen Klosterformat erbaut worden. HENNING BLEYL