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Abschied trotz guter Argumente

Nach monatelangen Spekulationen beenden RB Leipzig und Ralf Hasenhüttl ihre Zusammenarbeit. Trotz großer Erfolge in den letzten zwei Jahren ist das Verhältnis zwischen Trainer und Klub offenbar zu zerrüttet

Erst am vergangenen Wochenende hatte Ralf Rangnick, der Sportdirektor von RB Leipzig, noch beteuert: „Er wird auf jeden Fall nächstes Jahr unser Trainer sein, daran gab es noch nie irgendeinen Zweifel.“ Am Mittwoch dann entschied sich die Vereinsführung, die Zusammenarbeit mit Trainer Ralf Hasenhüttl zu beenden. Mit Hasenhüttl soll auch Co-Trainer Zsolt Löw gehen, der auf der Wunschliste von Thomas Tuchel, dem neuen Trainer von Paris St.-Germain stehen soll.

Medienberichten zufolge hatten die Verantwortlichen bei einem weiteren Vertragsgespräch am Dienstag Hasenhüttl kein neues Angebot mehr gemacht. Damit war die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit bis zum Vertragsende im Juni 2019 offensichtlich nicht mehr gewährleistet. Hasenhüttel deutete die Zurückhaltung des Klubs als Misstrauensbekundung.

Klar ist, dass der mächtige RB-Sportdirektor mit der Entscheidung gegen den 50-jährigen Österreicher, der in Spieler- und Fankreisen hohes Ansehen und große Sympathiewerte genießt, nun gehörig unter Druck steht. So wie der gesamte Verein, dem womöglich auch noch Spielerabgänge drohen könnten.

Spekulationen um die Zukunft von Hasenhüttl gab es schon seit Monaten. Zuerst wurde er als möglicher Kandidat für den Trainerposten beim FC Bayern München gehandelt. Hasenhüttl bestätigte erst kürzlich, dass es tatsächlich eine erste telefonische Anfrage des Rekordmeisters gegeben habe, die er jedoch abgelehnt habe. Auch bei Borussia Dortmund soll er zum engeren Kandidatenkreis für die Nachfolge von Peter Stöger gezählt haben. Möglicherweise ist das immer noch der Fall.

Nachdem RB Leipzig im Verlaufe der Saison eine Serie von vier Niederlagen hinnehmen musste, die Champions League verpasste und am Ende sogar um die Europa League bangen musste, wurde das Engagement Hasenhüttls auch innerhalb des Vereins vermehrt infrage gestellt.

Dennoch hatte Hasenhüttl seine Bereitschaft signalisiert, über 2019 hinaus RB-Trainer zu bleiben. Die Gespräche wurden dann auf die Zeit nach dem Saisonende verschoben. Durch das 6:2 am letzten Spieltag bei Hertha BSC hatte er noch mal gute Argumente gesammelt und RB auf Platz sechs gehalten.

Hasenhüttl war im Sommer 2016 vom FC Ingolstadt zum damaligen Aufsteiger nach Leipzig gekommen und führte den Verein gleich zur Vizemeisterschaft und damit in die Champions League. Dahin will RB Leipzig mit dem neuen Trainer schnellstens zurückkehren. (taz, dpa)

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