: Voll auf Karotte
Wir Kängurus vom Bahnhof Zoo in Australien
Mit leeren dunklen Augen lungern die ausgemergelten Zweibeiner herum. Sie sind auf Droge, sie sind süchtig, sie würden alles geben, selbst ihre abgemagerten Körper, für den Stoff, aus dem die Träume sind: Karotten. Wie die Rauschgiftagentur dpa gestern aus Sydney berichtete, hat sich eine Herde von offensichtlich karottensüchtigen Kängurus auf dem Gelände eines australischen Krankenhauses bei Sydney zu einer wahren Landplage entwickelt: „Karottensüchtige Kängurus gehen auf Touristen los.“ Mehrere Besucher wurden von den Beuteltieren beim Füttern bereits verletzt. Einige trugen klaffende Wunden im Gesicht, am Bauch, am Rücken und an der Schulter davon. Denn jede Woche kommen mehrere Tausend Schaulustige auf das Gelände, um sich am Elend der Karotten-Junkies zu weiden und Selfies mit ihnen zu machen. Zwar ist die Abgabe der orangefarbenen harten Droge an die bedauernswerten Wesen verboten, aber viele Unmenschen machen sich einen Spaß daraus, ihnen den Junk vor die Nase zu halten. Kein Wunder, dass sie auf die Gaffer losgehen, um endlich ihr Carotin in die Venen gepumpt zu bekommen. Und wir warten gespannt auf das Buch und den Film: „Wir Kängurus vom Bahnhof Zoo.“ Titelmusik von David Bowie: „Beutel-Heroes“.
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