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Nie, nie, nie wieder Miete

7. Walpurgisnacht: Im Wedding protestieren Tausende gegen Gentrifizierung und Kapitalismus

Mehrfach wird die Vertreibung von BewohnerInnen angeprangert

Parteifahnen sucht man vergeblich am Montagabend im Wedding. Während die Insignien kurdischer, gewerkschaftlicher oder antifaschistischer AktivistInnen willkommen sind, wünschen die OrganisatorInnen keine Vereinnahmung durch die offizielle Politik. Das Polizeiaufgebot ist hoch. Bei Vorkontrollen werden Platzverweise ohne erkennbaren Anlass ausgesprochen. „Schikanen sowie permanente Observationen können die Stimmung nicht drücken oder den Protest nachhaltig kriminalisieren“, zeigt sich das Demo-Bündnis zuversichtlich.

Insgesamt beteiligen sich nach Angaben der Polizei 2.000 Menschen, die Veranstalter vermelden 4.000 Protestierende. Der friedliche Verlauf der Demonstration wird wiederholt durch Provokationen gegen kurdische TeilnehmerInnen gestört: Vom Straßenrand wird der Gruß der türkischen Faschisten gezeigt. Um 19 Uhr endet die Demonstration planmäßig am ­U-Bahnhof Osloer Straße.

Zu dem das ganze Jahr über aktiven Organize-Bündnis gehören neben Mietenkampfinitiativen und Hausgemeinschaften auch die Obdachlosenhilfe. An mehreren Stellen auf dem Demonstrationsweg wird mit Redebeiträgen die Vertreibung von Kiez-BewohnerInnen angeprangert. Selbst das zuständige Quartiersmanagement Pankstraße beobachtet, dass sich der zur Ermittlung des Verkehrswerts von Immobilien maßgebliche Bodenrichtwert in den vergangenen fünf Jahren versechsfacht hat. Daniél Kreschmar

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