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„Wer seine eigene Zeitung besitzt, kann sicher sein, dass er nicht manipuliert wird“

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Welt wirkt bedrohlich: US-Präsident Donald Trump ist egomanisch und rassistisch, die Türkei wandelt sich zu einer Diktatur, die Briten verlassen die EU, die Eurokrise ist keineswegs vorbei, auch Deutschland hat jetzt eine florierende rechtsradikale Partei, und Russland setzt Cyberattacken ein, um die westliche Demokratie auszuhöhlen.

Doch nicht nur die politische Stabilität erodiert – auch die verlässlichen Informationen nehmen ab. Lügen verbreiten sich im Internet weitaus schneller als gut recherchierte Texte, wie Studien ergeben haben. Gleichzeitig werden Tatsachen zu Lügen erklärt. „Fake News“ ist der Kampfbegriff, um die eigene Weltsicht durchzusetzen.

Die Medienwelt sieht sich mit einem neuen Paradox konfrontiert: Um die unübersichtliche Weltlage zu interpretieren, sind verlässliche Informationen zwingend. Doch genau diese sauber verfassten Analysen werden rarer, während die Propagandamaschinen rotieren.

Aber es bleibt ein Ausweg: Selbsthilfe. Wer seine eigene Zeitung besitzt, kann sicher sein, dass er nicht manipuliert wird. Deswegen ist die taz Genossenschaft so wichtig. Sie garantiert, dass sauber recherchierte Nachrichten und Kommentare einen Erscheinungsort finden.

Die taz ist eine der wenigen Tageszeitungen in Europa, die als Kooperative organisiert sind. 1991 sind die ersten 3.000 taz-GenossInnen bewusst ins Risiko gegangen. Sie wollten verhindern, dass die taz verkauft werden musste. Denn sie waren überzeugt, dass es das Ende der absoluten redaktionellen Freiheit wäre, wenn die taz einen gewinnorientierten Verleger bekäme. Niemand wusste, ob das Experiment gelingen würde, eine Zeitungsgenossenschaft zu gründen. Aber dieses Wagnis sind die ersten GenossInnen gern eingegangen.

Sie haben eine Erfolgsgeschichte ermöglicht: Inzwischen hat die taz mehr als 17.723 MiteigentümerInnen, die alle dazu beitragen, dass die taz ihren LeserInnen gehört und daher ganz frei berichten kann.

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Herzliche Grüße

Ulrike Herrmanntaz-Wirtschaftskorrespondentin

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