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Hund tötet Mutter und Sohn

Ein Staffordshire Terrier hat in Hannover wahrscheinlich seine beiden Besitzer totgebissen

Ein Kampfhund hat in einer Wohnung in Hannover vermutlich seine Besitzer totgebissen, eine Mutter und ihren Sohn. „Nach ersten Untersuchungen durch einen Rechtsmediziner wurden die 52-Jährige und ihr 27-jähriger Sohn offenbar von dem Hund getötet“, schrieb die Polizei in Hannover am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Hintergründe der Tragödie sind noch unklar.

Feuerwehrleute fingen das Tier in der Nacht mit einer Schlinge ein, der Hund wurde in ein Tierheim gebracht. Die Stadt Hannover ist dafür zuständig, nun zu entscheiden, ob der Hund eingeschläfert wird. Bisher gebe es keine Entscheidung, sagte ein Stadtsprecher: „Die Ermittlungen laufen ja noch.“

Nach Angaben des Tierheims handelt es sich um einen Staffordshire-Terrier-Mischling. Sowohl Staffordshire Bullterrier als auch American Staffordshire Terrier werden von zahlreichen Behörden als Kampfhunde eingestuft, bundesweit einheitliche Regelungen gibt es dazu aber nicht.

Die Frau saß nach Angaben von Anwohnern im Rollstuhl. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. „Zurzeit sieht es so aus, als sei diese Tragödie durch Hundebisse zustande gekommen“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. Details wie zum Beispiel die Anzahl der Bisse wollte ein Polizeisprecher zunächst nicht nennen.

Dass Hunde Menschen totbeißen, kommt nach Experteneinschätzung sehr selten vor. In den meisten Fällen zeigten Hunde aggressives Verhalten, wenn sie mit sehr viel Druck und Gewalt erzogen worden seien, sagte Dunia Thiesen-Moussa, die an der Tierärztlichen Hochschule Hannover für Wesenstests bei Hunden zuständig ist. Diese Tests werden von den Veterinärämtern angeordnet, wenn ein Hund einen Menschen verletzt hat und deshalb Anzeige erstattet wurde.

In Niedersachsen müssen Hundehalter seit einigen Jahren einen Hundeführerschein machen, wenn sie sich ein Tier neu anschaffen. Der sogenannte Sachkunde-Nachweis besteht aus einer theoretischen Prüfung vor Beginn der Hundehaltung und einem Praxistest im ersten Haltungsjahr. Ziel des Führerscheins ist es auch, die Zahl der Attacken von Hunden zu reduzieren.

Etwa 0,1 Prozent aller regis­trierten Hunde in dem Bundesland werden nach Angaben des Agrarministeriums als gefährlich eingestuft. Für die Haltung solcher Tiere werden bestimmte Auflagen gemacht. (dpa)

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