Anne Fromm Mitarbeiterin der Woche: Martina Fietz
An Ihrer Twitterperformance wird Martina Fietz arbeiten müssen, wenn sie mit ihrem künftigen Chef mithalten will. Zum 16. April wird Fietz stellvertretende Regierungssprecherin unter Steffen Seibert, der dafür bekannt ist, jeden Schritt der Kanzlerin in den sozialen Medien zu dokumentieren. Martina Fietz twittert bislang kaum.
Die Historikerin berichtete seit 1992 erst aus Bonn, dann aus Berlin über Bundespolitik. Sie arbeitete für die Welt und den Cicero, seit Mai 2010 für Focus Online.
Dort schrieb sie überwiegend über die Union, sie gilt als gut vernetzt in beiden Schwesterparteien. Kritik an Merkel las man bei ihr allerdings selten – dafür öfter Kritik an Schulz. Mit dem wird sie in ihrem neuen Job nicht oft zu tun haben, trotzdem ist die Groko nicht unbedingt die Regierung, die Fietz selbst favorisierte. „Eine Neuauflage der Großen Koalition kann keine Alternative sein“, schrieb sie nach der Bundestagswahl. Als die Jamaika-Sondierungen scheiterten, plädierte Fietz für eine Minderheitsregierung. Die böte die Chance für lebhafte politische Debatten, „selbstbewusste Politiker und überzeugende Konzepte“. Nun also doch Groko, in der Fietz zuletzt immerhin „ein gutes Signal für das Land“ sah.
Neben Steffen Seibert bekommt Martina Fietz Ulrike Demmer zur Kollegin, die seit 2016 ebenfalls stellvertretende Regierungssprecherin ist und zuvor das Hauptstadtbüro des Redaktionsnetzwerks Deutschland leitete. Das Kabinett muss der Berufung von Fietz noch zustimmen.
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