: Mit Klebezetteln nach außen kommunizieren
Klebezettel und Lkw-Plane statt Pinsel und Farbe: Performance auf dem taz lab mit Donata Kindesperk
Interview Delia Roscher
taz am wochenende: Klebezettel liegen vermutlich auf jedem Büroschreibtisch. Wie soll aus diesem, überspitzt gesagt, banalem Material eine Performance auf dem taz lab werden?
Donata Kindesperk: Bestimmt kennt jede*r diese Klebezettel-Kriege: Menschen in modernen Glasbauten mit anonymer Fassade, die mithilfe von Klebezetteln nach außen kommunizieren. Da das Material dieses Jahr Teil des taz-lab-Designs ist, lag die Idee nahe, den Besucher*innen das Entstehen einer solchen Installation zu zeigen. Zwischen den Vorträgen kann man bei mir Halt machen, den Fortschritt begutachten. Am Ende soll das Motiv eine Quintessenz meiner Gedanken über Arbeit transportieren.
Was macht eine Live-Performance so besonders?
Der Zeitdruck und die Öffentlichkeit. Hier hoffe ich auf Interaktion des Publikums, ein Kind das mitmachen will oder Szenen, die mich im Handeln beeinflussen – die Installation ist ja auch gleichzeitig der ideale Hintergrund für ein Erinnerungsfoto.
Wie bereiten Sie sich vor?
Ich stelle sicher, dass mein Arbeitsmaterial funktioniert: Eine meterlange Lkw-Plane anzubringen, ist gar nicht so einfach. Ich werde vorher Gymnastik machen und zur Physiotherapie gehen. Repetitive Bewegungen wie die hunderten Anklebungen, die für die Installation nötig sind, können Rückenschmerzen verursachen und die Performance zum Scheitern verurteilen.
Was bedeutet Arbeit für Sie als Künstlerin?
Ich strebe nach Meister*innenschaft. In meiner Arbeit als Kunstschaffende sehe ich mich als Adeptin, die das Privileg genießt, mit jeder Arbeit meinem Ziel näher zu kommen.
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